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Die Geschichte von Lunz am See

Ein Blick zurück: Wussten Sie, dass die Seegemeinde ursprünglich LIUNZE in MONTANIS hieß? Erstmals urkundlich erwähnt wird sie übrigens im Jahre 1203. Lesen Sie mehr über die spannende Geschichte unseres Ortes!

Wie alles begann...

Schon in der jüngeren Steinzeit war die Gegend um Lunz besiedelt. Zahlreiche Funde beweisen das, wie etwa ein Serpentin-Steinbeil, dessen Alter von Archäologen auf rund 4.000 Jahre geschätzt wird. Später siedelten hier Illyrer, dann kamen Kelten im oberen Ybbstal, gefolgt von den Römern. Kelten und Römer bauten das begehrte "norische Eisen" am steirischen Erzberg ab und transportierten es über den Pass von Mendling nach Lunz und weiter durch das Bodingbachtal zu den Schmiedewerkstätten von Cetium (St. Pölten) und Arelape (Pöchlarn).

Nach dem Zusammenbruch des Römischen Imperiums kamen während der Völkerwanderung im Gefolge der Awaren auch Slawen ins Ybbstal. Viele Menschen flüchteten damals aus dem von kriegerischen Stämmen durchzogenen Donautal ins Gebirge.

Lunz bekommt einen Namen

Das zum Teil entvölkerte Land wurde zur Zeit der karolingischen Ostmark von Westen - vor allem von den Bayern - wiederbesiedelt. Als "Liunze in Montanis" - Lunz in den Bergen - wird der Ort erstmals 1203 urkundlich erwähnt. 1340 erwirbt Herzog Albrecht II. das Gebiet um Lunz und schenkt es dem Kloster Gaming, 1392 erfolgt die erste Erwähnung der "Frauenkirche ze Lunz", wo "Maria im goldenen Sessel" verehrt wird. Lunz entwickelte sich in der Folge zu einem bedeutenden Wallfahrtsort.

Zur gleichen Zeit entstehen in Lunz auch die ersten Hammerwerke, Nachfolger der noch recht einfachen Schmieden. Ursprünglich stellten sie hauptsächlich Werkzeuge für den bäuerlichen Bedarf her, später deckten sie den steigenden Bedarf der aufstrebenden Märkte und Städte des Landes. Von der Wohlhabenheit an der sogenannten Eisenstraße zeugt noch heute das stattliche Amonhaus, das Meister Ofner 1551 im prächtigen Renaissancestil erbauen ließ und das heute das Rathaus und Museen mit bemerkenswerten Exponaten beherbergt.

Kriegerische Zeiten

Türkeneinfälle und Pest, die Wirren von Reformation und Gegenreformation, die Kriege gegen die Franzosen und Churbaiern und die napoleonischen Invasionen erschüttern immer wieder die Gemeinde. Erst im 19. Jahrhundert folgten friedlichere Jahre. 1832 ließ Andreas Töpper ein Eisenwalzwerk errichten, das die Wasserkraft der Ybbs ausnützte, und eine Steinbrücke - die Töpperbrücke -, die mit Figuren aus Mariazeller Eisenguss geschmückt wurde. Kein Wunder, daß das immer mehr an Bedeutung gewinnende Lunz jetzt auch an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde: Ursprünglich war eine Normalspurbahn geplant, die über Lunz und Göstling ins Ennstal führen sollte. Doch nach langem Zögern und schwierigen Trassierungsarbeiten wurde die Schmalspurbahn gebaut, die noch heute eine nostalgische Vorstellung von vergangenen Zeiten bietet.